Das Schmugglerschiff „Catharina Maria“ – eine dänische Jacht aus dem 19. Jahrhundert

 

Zwischen 2008 und 2012 konnte ein hölzernes Wrack aus dem 19. Jahrhundert am östlichen Ausgang der Kieler Förde in 18 m Wassertiefe lokalisiert und dokumentiert werden. Aufgrund der Untersuchungen der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA) des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der CAU Kiel kann davon ausgegangen werden, dass es sich um die historisch bekannte Jacht „Catharina Maria“ handelt, deren Besitzer der dänische Händler und Schmuggler Christian Pedersen Norsk aus Langeland war. Er war dafür bekannt, Schießpulver nach Lübeck verhandelt und Kaffee im Bereich der westlichen Ostsee geschmuggelt zu haben. Laut dänischem Havariebericht ist das 15 m lange Schiff im Juni 1893 bei gutem Wetter ohne Angabe von möglichen Gründen gesunken. Zum Zeitpunkt des Untergangs hatte das Schiff Faxekalkstein der dänischen Insel Seeland geladen.Obwohl Jachten im 18. und 19. Jahrhundert typische Küstensegler waren, weiß man heute nur wenig über die Entwicklung von Bau, Beseglung und Verbreitung dieses Schiffstyps sowie seine Bedeutung für die Kleinschifffahrt der westlichen Ostsee. Dass neuzeitliche Schiffswracks stark gefährdet sein können, zeigt der Befall des Bohrwurms Teredo navalis sowie der mittlerweile zerstörte Stockanker. Neben dem schwedischen Kriegsschiff „Hedvig Sophia“ und dem dänischen Kriegsschiff „Lindormen“ ist die dänische Jacht „Catharina Maria“ das dritte Wrack, welches in jüngster Zeit an der schleswig-holsteinischen Küste untersucht und identifiziert werden konnte.

 

Publikation: Das Schmugglerschiff „Catharina Maria“ – eine dänische Jacht aus dem 19. Jahrhundert